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Kampf für das Schweizerkreuz – Die Marke gegen den Missbrauch von Swissness

Die Marke On, an der Roger Federer Minderheitsaktionär ist, stellt seine Produkte in Vietnam her. Aus Zolldokumenten geht hervor, dass On dort für den „Roger Advantage“ knapp 18 Franken zahlt, während Verbraucher dafür 190 Franken zahlen.

Die Zürcher On AG bewirbt ihre Schuhe als Schweizer Top-Produkte, auf denen man dank „einzigartiger“ Dämpfungstechnologie wie auf „Wolken“ laufen kann. Ziel des Unternehmens ist es, „den leistungsstärksten Schuh aller Zeiten zu entwickeln“ und „das Laufen zu revolutionieren“. Laufschuhe kosten im Schweizer Online-Shop von On mindestens 190 Franken, Wanderschuhe ab 240 Franken und der neue Sneaker „Cloudtilt Loewe“ kostet sogar 445 Franken.

Das sind stolze Preise für billig hergestellte Produkte. Das in Zürich ansässige Unternehmen lässt fast alle seine Schuhe in Vietnam herstellen – in denselben Fabriken wie seine Konkurrenten. Wie viel sie den asiatischen Produzenten für die fertigen Schuhe bezahlt, verrät die Marke On nicht. K-Tipp kennt die Zahlen. Es analysierte vertrauliche Zolldaten von Juli bis Oktober 2023 für 30 aktuelle On-Modelle und 20 Schuhe anderer Hersteller.

Die Berechnung

Der On-Sneaker „Cloudaway“ kostet bei On CHF 200. Das Zürcher Unternehmen beschafft das Paar in Vietnam für nur CHF 20.73. Hinzu kommen Fracht- und Zollkosten von rund CHF 1.70. Die Schweizer Mehrwertsteuer beträgt CHF 14.99 bei einem Verkaufspreis von CHF 200.

Für seinen Laufschuh „Cloudsurfer“ verlangt On 220 Franken. Die Marke On kauft es in Vietnam für CHF 19.76. Auch der „Roger Advantage“ ist teuer. Roger Federer selbst ist an der Schuhfirma beteiligt und hilft angeblich mit seiner „einzigartigen Erfahrung“ bei der Produktentwicklung – zum Beispiel mit dem „Roger Advantage“. In Vietnam kauft On das Paar für 17.86 CHF und verkauft es in seinem Online-Shop für 190 CHF – mehr als das Zehnfache des Fabrikpreises.

Der teuerste On-Schuh, der „Cloudtilt Loewe“, kostet in der Schweiz sogar 445 Franken. On stellt es in Vietnam bei Freeview Industrial her – für CHF 20.80 pro Paar. In der Schweiz zahlen Sie daher mehr als das 20-fache des Fabrikpreises.

Die Marke On hat höhere Margen als andere Marken

Bei Sportschuhen sind zwar hohe Preisaufschläge üblich, doch die Marke On verlangt Schweizer Kunden in der Regel sogar mehr als andere Hersteller.

Beispiele:

  • Ein Vergleich von Wanderschuhen von On mit denen des bayerischen Herstellers Meindl zeigt, dass On laut Zollunterlagen durchschnittlich das Achtfache des Kaufpreises hinzufügt, während Meindl „nur“ das Fünffache hinzufügt. Die Schuhe stammen aus den Fabriken desselben vietnamesischen Herstellers, der Fulgent Sun Group.
  • Adidas und Puma erhöhen den Fabrikpreis weniger als On. Der On-Laufschuh „Cloudsurfer“ kostet im On-Store 220 Franken. Den Adidas-Laufschuh „Ultraboost DNA 5.0“ gibt es im Adidas-Onlineshop für CHF 140, den „Magnify Nitro SP“ von Puma bei Running-Point.ch für CHF 111.90. Die Schuhe des vietnamesischen Herstellers kosten CHF 30.56 (Puma), CHF 28.42 (Adidas) und CHF 19.76 (On). Die Marke On zahlt also dem Hersteller am wenigsten und verlangt dem Kunden am meisten.

Zwei unterschiedliche Standards

Wenn Roger Federer mit Sneakers der Marke On ins Ausland reist – etwa mit dem Modell „The Roger“, ist auf der Rückseite des Schafts ein kleines Schweizer Kreuz zu sehen. Wird derselbe Sneaker allerdings auf Schweizer Boden präsentiert, fehlt das weiße Kreuz auf rotem Grund. Das vom On-Partner und Tennisstar mitentwickelte Modell wird im Ausland mit einem anderen Look verkauft als im Inland.

Das ist kein Zufall. Dafür gibt es rechtliche Gründe. Seit Inkrafttreten der Swissness-Gesetzgebung im Jahr 2017 gibt es strenge Vorschriften, wann ein Schweizerkreuz auf einem Produkt angebracht werden darf. Bei den in Vietnam produzierten On-Laufschuhen sind diese Kriterien nicht erfüllt. Da das Schweizer Recht jedoch nur im Inland gilt, sind die im Ausland verkauften Schuhe der Marke On weiterhin mit einem Schweizer Kreuz geschmückt.

Swiss machte die Marke weiter

Das Swissness Enforcement Association prangert der Schuhhersteller an. Der Verein ist eine gemeinsame Initiative des privaten und öffentlichen Sektors.

Sie teilten der Marke ihre Bedenken im November 2022 mit, erhielten jedoch bisher keine Antwort. Die Swissness Enforcement behält sich daher rechtliche Schritte vor.

Wie ist die Rechtslage? 

Wer das Gütesiegel Swissness für Werbezwecke nutzen und sein Produkt entsprechend vermarkten möchte, muss bestimmte Kriterien erfüllen. Diese Bedingungen variieren je nach Art der Ware. Bei Industrieprodukten gibt es zwei Kriterien: Erstens müssen mindestens 60 Prozent der Herstellungskosten in der Schweiz anfallen. Zweitens müssen auch die Schritte, die dem Produkt seine „wesentlichen“ Eigenschaften verleihen, in der Schweiz stattfinden.

Die Marke On verzichtet daher auf das Schweizer Kreuz auf Schuhen, die im Inland verkauft werden. Nicht nur die Schuhe werden in Vietnam hergestellt, auch die „wesentlichen“ Produktionsschritte fanden in dem asiatischen Billiglohnland statt. Was diese Schritte tatsächlich bedeuten, ist je nach Produkt unterschiedlich. 

Warum ist dieses Beispiel für Sie, liebe Swiss Made Direct-Kunden, wichtig?

Dies ist das Paradebeispiel für den Missbrauch der Swiss Cross/Swissness-Gesetzgebung. Damit ein Produkt als „Swiss Made“ bezeichnet wird (und mit einem Schweizer Kreuz versehen wird), müssen bestimmte Kriterien erfüllt sein.

Deshalb gehen wir bei Swiss Made Direct so sorgfältig damit um. Noch wichtiger ist, dass wir deshalb eine spezielle Kategorie namens „Fast Swiss made” für alle Produkte, die nicht zu 100% in die Swissness-Gesetzgebung passen.

Alle anderen Produkte in unserem Online-Shop unterliegen der Swissness-Regel und sind daher echte Swiss-made. Wir sind sehr stolz darauf, die hohe Qualität unserer Produkte beizubehalten und niemals Fehlinformationen über sie zu verbreiten.

Wir können Ihnen, liebe Kunden, garantieren, dass wir unsere Standards einhalten und Sie stets über jedes Produkt in unserem Shop auf dem Laufenden halten. Und wir sind super stolz darauf, denn wie Sie sehen, missbrauchen und missbrauchen selbst große Marken die Swissness-Regel absichtlich, nur um Profit zu machen. Solche Handlungen sind in unserem Laden für immer verboten!

Quellen für den Artikel: Tipp und NZZ.

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